Inspirierende Gedanken rund um unseren Körper und Geist

09.11.2024

Nahrung für Körper und Seele

Was für ein wunderschöner Oktober!
Wir hatten nun viel Zeit die Farben in uns aufzusaugen und uns zu wappnen, um uns dann später in den dunkleren Zeiten, in den für uns entscheidenden Momenten wieder daran zu erinnern. Vielleicht kennt ihr das wunderschöne Kinderbuch „Frederick“? Es handelt von einer Feldmaus, die sich entgegengesetzt zu den anderen Mäusen dafür entscheidet, die Hausgemeinschaft mit Vorräten in Form von Sonnenstrahlen, Farben und Wörtern zu versorgen. Vermutlich hat Frederick recht, wir brauchen beides um Gesundheit zu erhalten, die körperliche und die seelische Nahrung. 

Die kommenden Wochen werden bestimmt noch etwas ruhiger und dunkler, bis dann überall die vorweihnachtlichen Lichter erstrahlen und die Weihnachtsvorfreude beginnt.
Vielleicht ist jetzt mal ein guter Zeitpunkt, unsere Seele zu nähren indem wir uns in Achtsamkeit üben?

Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt sein – und zwar nicht nur körperlich, sondern auch mental. Achtsam sein bedeutet, gedanklich weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft zu sein und auch nicht die aktuelle Situation zu bewerten. Dadurch kann unsere reiche und vielseitige Gedankenwelt mal außen vor gelassen werden und wir können unsere Konzentration auf das lenken was außerhalb unserer Gedanken ist. Das Resultat daraus sind mindestens zwei große Geschenke.
Das erste Geschenk ist mehr Fülle im Leben. Wir erleben eine erweiterte Wahrnehmung der Außenwelt über unsere Sinne.
Außerdem erreichen wir durch Achtsamkeit Abstand zu unseren Gedanken und unseren ureigenen Denkmustern und Bewertungen. Sie unterstützt uns eben auch darin, eine andere Perspektive einzunehmen und eingefahrene Muster und Routinen zu erkennen. Klarheit und Erkenntnis ist hier also das zweite große Geschenk. 

Achtsamkeit ist übrigens ein altes Konzept aus dem Buddhismus und mittlerweile auch in Deutschland eine wissenschaftlich anerkannte Therapieform.

Eine Liebeserklärung an unseren Körper 

Lieber Körper, du bist ein Wunder!
Ich möchte mich bei dir bedanken, dass du so viel hinnimmst ohne dich zu beschweren. Du tolerierst vieles einfach so, ohne dass ich davon etwas mitbekomme. Mir ist bewusst, dass du sehr viel Arbeit hast. Es laufen unzählige Prozesse gleichzeitig in dir, von denen ich nichts mitbekomme und an denen ich mich auch nicht aktiv beteilige. Du kannst sehr viel aushalten und trotzdem in Balance bleiben. Wenn ich Schmerzen habe oder mich unwohl fühle dann weiß ich, dass ich mit dir zu weit gegangen bin. Dann werde ich mich bemühen, dir zu helfen, die Balance und deine Selbstheilungskräfte wiederzufinden. Wenn ich schlecht über dich denke, dann passiert das aus reiner Unwissenheit oder Verzweiflung.
Danke, für diese Erfahrungen, die ich durch dich machen darf.
Danke, für diese verschiedenen sinnlichen Möglichkeiten das Leben mit all seiner Vielfalt und seinen Facetten wahrnehmen zu können und zu genießen.

Tief in meinem Inneren bin ich voller Liebe und Demut gegenüber der Vollkommenheit der Natur und dankbar für dieses großartige Geschenk – diesen wunderbaren Körper!

 

 

„Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze“  (Oscar Wilde)

Wie oft sagst du dir selbst: „Ich liebe dich“.Oder so etwas wie: „Du bist ein wunderbarer Mensch“ oder „ein schöner Körper“, „du bist ein gesundes und gut funktionierendes System“, … . Wir sind für uns selbst wahrscheinlich in unserem Leben die größten Skeptiker und Kritiker. Der Fokus unserer Gedanken liegt oft bei dem, was wir nicht können, was wir nicht sind oder was wir gerne wären. Zumindest sind diese Gedanken deutlich häufiger zu finden als dass wir einen liebevollen, verständnisvollen und mitfühlenden Umgang mit uns selbst pflegen und uns mit allem, was dazu gehört so sehen können wir wir wirklich sind.

Aber warum funktioniert unser Geist so und warum haben wir diese Gedanken? Und was können wir dafür tun mit uns selbst eine lebenslange Romanze zu starten? Eine Idee ist, dass unser Geist wie ein „unruhiges Äffchen“ ist und sich immer wieder neue, ablenkende und manchmal sehr spezielle (Denk-) Aufgaben sucht. In dem Fall können wir natürlich mit Achtsamkeit bezüglich unserer Gedanken arbeiten oder mit dem Verständnis dahinter, unsere Gedanken einfach nicht immer so ernst zu nehmen. Denn klar ist, vieles was wir denken, würden wir in Gegenwart von anderen Menschen nicht aussprechen. 

Die zweite Idee ist, dass alles was wir sind, so normal für uns ist, dass wir einfach keine Besonderheiten in uns selbst sehen können. In diesem Fall hilft es sich selbst mal wieder etwas genauer anzuschauen oder auch genauer hinzuhören, was andere von uns sagen. Vielleicht können wir dadurch unsere Liebenswürdigkeit, unsere Schönheit, unsere Begabungen oder Besonderheiten überhaupt erst (wieder)erkennen.
Und dann suchen wir in unserem Leben auch noch im Außen, was wir in unserem Inneren vermissen, zum Beispiel einen Menschen, der einen liebevollen Kontakt zu uns pflegt. Wir erwarten in dem Sinne von unserem Gegenüber, dass er genau das tut, was wir selbst nicht für uns übrig haben. Das klingt sehr schwierig und eigentlich fast unmöglich. 

Die Romanze unseres Lebens beginnt also mit uns selbst. Erst wenn wir unsere Liebenswürdigkeit, unsere Begabungen und unsere äußere und innere Schönheit erkennen und uns liebevoll um unseren Körper kümmern, erst dann kann sie endlich beginnen – unsere lebenslange Romanze.

 

 

 

 

 

vonMaur